Dominikanische Republik 

                                                                                                von Helga und Günter Fischer

 

wir über uns

 

Wichtige Informationen für Flugtouristen

 

Dominikanische   

Reiseberichte

Reiseeindrücke

Reiseerlebnisse

Wichtige Informationen

Reisezeit/Wetter

Bilder, Bilder, Bilder

 

Airlines

 

Impressum

 

 

Diese Website ist frei von Spyware und Cookies. Wir speichern auch keine IP-Adressen
Sie ist optimiert für horizontal 1980 Pixel

Die Internationale Tourismusbörse hat 3 Reiseführern über die DR einen Award verliehen.

Wir haben in diesen Büchern über 100 sachliche Fehler gefunden!
Was mag die Juroren zu dieser Entscheidung bewogen haben? Sachkenntnis kann es nicht gewesen sein.
Wir haben die ITB hiervon informiert und sind auf die Reaktion gespannt.

Wir haben begonnen, einen großen Reiseführertest ins Netz zu stellen.

Bisher wurden 6 Reiseführer getestet. Wir fanden über 200 sachliche Fehler und viele, viele Flops.

 

 

Wir über uns                 


Warum wir auf absehbare Zeit nicht wieder in die Dominikanische Republik reisen werden.
Wir suchen

Wie wir uns ernähren
Wie wir reisen
Warum wir nicht auf Dauer in diesem schönen Lande leben können 
Filmkritik

Letzte Änderung 10.08.18


Interessante Webseiten:

www.kolibripark.com
http://wandern-um-kiel.domrep40.de
http://wandern-auf-teneriffa.domrep40.de
http://versichern-gut-und-guenstig.domrep40.de
http://pfusch-auf booten.domrep40.de
http://grosser-reisefuehrertest.domrep40.de



Lehrerin/Versicherungsmakler, beide Jahrgang 1940.

Mit 24 Jahren haben wir uns für eine bescheidene Lebensweise entschieden, um die Abhängigkeit von einem gesicherten Einkommen auf 20 Arbeitsjahre zu begrenzen und danach mehr Freizeit für Reisen zu haben. Die Autorin ist seit 1985 nicht mehr berufstätig und widmet sich den Reisevorbereitungen.
Wegen der Vorkenntnisse in englischer Sprache waren seit 1992 bevorzugte Reiseziele Florida, Georgia, Alabama und South Carolina. Seit man uns bei Ankunft in den USA das Merkblatt wegen der Kriminalität in die Hand drückte, fühlten wir uns bei unseren Unternehmungen dort nicht mehr wohl und änderten unser Reiseziel.
1989 hatten wir zufällig erste Kontakte mit der Dominikanischen Republik, die sofort unser Verlangen weckten, wiederzukehren. Nach Deutschland zurückgekehrt, begannen wir, Spanisch zu lernen, und sprachen mit Ärzten über das Problem Hygiene. Parallel dazu suchten wir nach Reiseführern mit Informationen über Hotels im Lande, denn wir wollten unseren Aufenthalt dazu nutzen, Land und Leute kennenzulernen.
1994 erfolgte ein erster Testaufenthalt. Zu unserer Freude stellten wir fest, daß wir längere Aufenthalte planen konnten, aber wir mußten im Punkte Verpflegung umdenken; denn so wie zu Hause überlegt, ging es nicht.
Seit 1995 waren wir jedes Jahr 6 –10 Wochen dort und zogen mit leichtem Gepäck (18 kg für 2 Personen) durch das Land. Insgesamt waren wir jetzt 127 Wochen drüben, sind viele Hunderte von km gewandert und auf allen möglichen, teils abenteuerlichen Fahrzeugen mitgefahren.
Wir lasen einen Reiseführer nach dem anderen und stellten sehr schnell fest, daß sie alle viele sachliche Fehler enthielten, wer von wem abgeschrieben hatte, wer den Weg zum Wasserfall selber gegangen war oder wer ihn sich von Einheimischen erklären ließ und bei der Wiedergabe Übersetzungsfehler machte. Uns war es nicht egal, ob im Lande Azaleen oder Bougainvillea blühen, wo Erdbeeren, Blumen, Äpfel und Paprika wachsen, ob der Staatsgründer Duarte von seinem Widersacher ermordet oder ins Exil geschickt worden war, ob es in Moca ein Monument gibt, von dem aus man einen Blick über die Cibaoebene hat, oder nicht, wo die Ruinen des alten Santiago sind, ob der Übernachtungspreis 10,-- E beträgt oder 25,--, ............ Es gibt übrigens reichlich kleine, einfache, preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten schon ab 10,-- E.
Wir teilten den Verlagen unsere Kenntnisse mit und baten sie, ihre Fehler zu berichtigen. Ein Verlag antwortete, das sei nicht so wichtig, ein anderer, wir seien völlig inkompetent.

Vorschau
ständig weitere Fotos, vorhandene Bilder werden gegen größere Dateien ausgetauscht

Es lohnt sich für Sie, vierteljährlich reinzuschauen.

Großer Reiseführertest: 6 Reiseführer getestet, über 200 sachliche Fehler und viele Flops!

Neu
Damit Sie nicht die ganze Site nach neuen Informationen absuchen müssen, können Sie hier lesen, was neu publiziert wurde.

12.05.11 
Filmkritik
31.10.10 
Mit einem bayerischen Dorfdeppen unterwegs oder die Axt im Walde, Reiseerlebnisse
24.05.10 Thromboserisiko auf Fernreisen, Wichtige Informationen für Flugtouristen
  1.03.10  Neue Bilder von Parque la Paloma, Bilder, Bilder,Bilder
30.01.10  Neue Bilder von Sierra de Agua, Bilder, Bilder,Bilder
21.01.10  Übernachtungsmöglichkeiten auf Airports, siehe: Wichtige Informationen für Flugtouristen
17.10.09 
Nachtrag 1/2009 zu unserem Reiseführer
03.08.09  Airlines, Neues über korpulente Passagiere
14.11.08  Wir suchen geändert!
 22.05.07:
Nachtrag 2007 zu unserem Reiseführer

[zurück]

Warum wir auf absehbare Zeit nicht wieder in die Dominikanische Republik reisen werden.
Am 16.3.07 wurden wir (3 Personen) von einem einzelnen Mann an der Playa Poza de Bojolo mit einem Messer überfallen. (Einzelheiten siehe Reiseberichte) Dies ist der zweite Überfall in vier Jahren. Am 22.3.07 schlich uns auf dem Wege durch die Mangroven zur Ausfahrt aus der Lagune von Río San Juan ein junger Mann nach und versuchte, Kontakt mit einem anderen aufzunehmen. Es bestand die Gefahr, daß man uns den Rückweg abschneidet. Hastig traten wir den Rückzug an.
Am 23.3.07 gingen wir zur Playa Rogelio. Kurz vor dem Strand mußten wir eine Brücke überqueren. Im Wasser stand ein junger Mann und angelte. Als wir vorbeigingen, fragte er:
¿A la playa? „Si.“ Als wir 50 m weitergegangen waren, ging er auch Richtung Strand. Auch hier kam es nicht zum Überfall, weil wir am Strand nicht verweilten, sondern zur anschließenden Playa Magante weitergingen. Hier einen Überfall zu organisieren ist schwierig, weil direkt am Strand ein Franzose lebt, der hier ein Restaurant betreibt.
In den 90er Jahren sagten uns die Leute: „Ihr könnt Euch im ganzen Lande frei bewegen. Am Tage tut Euch niemand etwas. Die wenigen „ladrones“, die wir hier haben, sind nur nachts unterwegs!“ 2000 erhielten wir die erste Warnung, als wir zur Playa Blanca wollten. Dann trafen wir ein junges Paar, das am Strand von Barahona überfallen worden war. Die Warnungen häuften sich. 2003 wurden wir auf dem Wege zum Salto „El Limón“ überfallen –siehe Reiseerlebnisse. Seit zwei Jahren verabschieden uns die Leute immer mit ¡cuidense! – passen Sie auf sich auf. Früher sagte man  „vaya con dios“ oder „buen viaje“. Wir schließen daraus, daß die Angst der Bevölkerung ständig zunimmt. Die Anzahl der netten und hilfsbereiten Dominikaner hat nicht abgenommen. Sie leiden selbst unter dieser Situation.
2004 wohnten wir eine Woche in Hato Mayor, einem größeren Dorf ohne Tourismus, in einem eingeschossigen Hotel. Einige Türen weiter wohnte eine Drogendealerin. 20 Stunden am Tage kamen Conchofahrer, gingen in das Zimmer und verschwanden nach wenigen Minuten wieder. Da uns das ständige Kommen und Wegfahren am Schlafen hinderte, verschlossen wir nachts die Zufahrt. Dieses Jahr wurden unserem Reisebegleiter unaufgefordert Cocain und Marihuana angeboten. Jeder Conchofahrer ist ein potentieller Drogenbeschaffer. Das konnte man auch an dem Trauerzug, der den fiscal von Sosúa begleitete, erkennen. In den meisten Schulen sind Drogen ein Problem. Nur wer im Lande herumkommt, hat eine blasse Vorstellung, wie viele Drogen in diesem „armen“ Lande konsumiert werden. Es ist uns völlig schleierhaft, wovon die Leute dies bezahlen. Die Drogenabhängigkeit zwingt viele zur Beschaffungskriminalität.
Wir haben erkannt, daß wir nicht mehr sicher sind, wenn wir einsame Gegenden besuchen. Durch den Einsatz von Handys können „tigres“, die es überall im Lande gibt, schnell einen Überfall organisieren, bei dem uns diese zahlenmäßig gleichwertig oder sogar überlegen sind. Unser Problem ist, daß wir ständig auf Reisebegleiter angewiesen sind. Es ist sehr schwierig, Leute mit gleichen Interessen zu finden. 2006 waren wir 10 Wochen allein, mußten deshalb auf einige Ausflüge in die uns unbekannte Einsamkeit verzichten. Wir sind nicht die Personen, die jedes Jahr die gleichen ausgetrampelten Pfade gehen, sondern Neues ausprobieren und entdecken! 2005 haben wir wochenlang die Marotten eines bayerischen Dorfdepps, ertragen, der kein Fettnäpfchen ausließ, sondern da, wo keines war, noch eines hinstellte. Wir hätten uns längst getrennt, wenn er nicht eine so nette Partnerin gehabt hätte, um die es uns leid tat. 2004 hatte uns ein Reisebegleiter vorzeitig verlassen, weil er es nach 14 Tagen Aufenthalt in diesem Lande – das einmal seine Heimat werden sollte – nicht mehr aushielt. Völlig frustriert von den Zuständen buchte er den Rückflug um.
Wir sprachen mit Einheimischen und Residenten über das Problem Sicherheit. Die Meinungen waren einstimmig: Die Angst nimmt zu! ( siehe hierzu „Wichtige Informationen“ – Sicherheitswarnung)
Seit 2003 leiden wir unter der Lärmbelästigung. Unser Versuch, eine Anzahl von Orten zu finden, wo man ohne Lärm einigermaßen leben kann, hatte nur wenig Erfolg, selbst wenn man mit bescheidensten Wohnverhältnissen zufrieden ist. Dann  sind aber die Versorgungsmöglichkeiten völlig unzureichend. Eine gesunde Ernährung ist uns wichtiger als Bier und Rum.
Kritiker meinen, der Lärm sei Ausdruck der Lebensfreude. Wir kennen das Land seit 1989 und müssen feststellen, daß die Lebensfreude rapide abgenommen hat. Noch in den 90er Jahren sahen wir viele fröhliche Gesichter. Die Leute gingen singend und pfeifend durch den Ort. Wenn das guagua kein Radio hatte, sang der Fahrer, und viele sangen mit. Kamen wir beim Bummel an einem Verkaufsstand mit Radio vorbei, waren fast immer einige beim Tanzen, und Helga wurde regelmäßig von einem der Umstehenden zum Tanze aufgefordert. Bei dem Gedröhn, das jetzt zu hören ist, tanzt keiner mehr. Heute haben die Fahrzeuge überdimensionierte Musikanlagen, mit denen alles zugedröhnt wird. Eine Unterhaltung mit den Mitreisenden ist nicht mehr möglich. Sind wir länger im Fahrzeug, bitten wir regelmäßig den Fahrer:
¡Termine esta bulla loca! (Machen Sie den verrückten Lärm aus!). Nur ein einziges Mal fragte eine Dominikanerin, ob wir keine Musik mögen. „Wir lieben die dominikanische Musik, aber dies ist keine Musik, sondern Lärm.“
Wir waren dieses Jahr wegen unbeständigen Wetters 12 Tage in Salcedo. Hier wohnten wir bei Nana und konnten kochen. Einige Häuser weiter war eine Cafetería. Nachmittags 15.00 Uhr fing der Inhaber an, die Gegend zu bedröhnen. Das Verlangen der Anwohner nach dieser Art der „Lebensfreude“ war so groß, daß er meist mit seinem Sohn allein blieb. In Gesprächen mit den Dominikanern haben uns diese bestätigt, daß ein großer Teil unter dem Lärm leidet, aber nichts dagegen unternimmt. Einige wenige sind aktiv und bestehen auf Einhaltung der Gesetze und Vorschriften. Dann zahlt der Verursacher eben oder kauft sich neue Boxen, wenn die Polizei ihm die anderen weggenommen hat.
Bisher hat nur Helga unter Schlaflosigkeit und Streßsymptomen gelitten. Dieses Jahr ist dies auch bei mir der Fall. Ich kann zwar bei Lärm schlafen, wir haben aber festgestellt, daß ein Tiefschlaf, wie er zur Erholung notwendig ist, nicht stattfindet.
Die Rücksichtslosigkeit nimmt von Jahr zu Jahr zu. Waren es in den 90er Jahren nur Einzelfälle und die Leute erschraken, als wir uns über deren Rücksichtslosigkeit beschwerten, kümmert sich heute keiner mehr um eine Beschwerde. Eine Dicke Person sitzt im guagua und belegt für sich die ganze Sitzbank. Fordert der cobrador sie auf zu rutschen, rutscht sie ein wenig, aber nicht bis an die Wand. So haben dann nur zwei statt drei Personen Platz. Wenn in den Bussen die Sitzplätze belegt sind, bleiben die zusteigenden Fahrgäste vorn stehen. Es geht keiner im Gang nach hinten. Nur mit äußerster Kraftanstrengung schafft es der cobrador, die Stehenden einen Schritt nach hinten zu bewegen. Wir wühlen uns dann durch die Stehenden hindurch und gehen demonstrativ ganz nach hinten. Die anderen folgen nicht. Am letzten Tag in Puerto Plata wollten wir mit der Routa C zur Plaza Turisol fahren. Wir hatten schon unser gesamtes Gepäck dabei. In der ersten Reihe saß ein junger Dominikaner mit Knopf im Ohr. Das gugua war bis auf zwei Plätze in der ersten Reihe voll. Der junge Mann dachte nicht daran, durchzurutschen. Er hatte seine Beine auf die Notsitze gelegt und blockierte den Platz für die Gepäckablage.
In den Supermärkten der kleinen Orte stehen die Leute brav an der Kasse, aber ständig kommen Käufer und drängeln sich vor. Keiner sagt etwas. Wir verfahren dann wie folgt: Einer stellt sich an, der andere geht an die Kasse und hält die Drängler fern. Diese warten, bis wir weg sind, dann drängeln sie wieder.
Ein weiteres Problem ist der Abfall. Wegsehen geht nicht mehr. Man findet ihn inzwischen überall. Wer das Land wirklich liebt, dem kann dies nicht gleichgültig sein. Es macht keinen Spaß, zwischen Müll zu wandern! Vor zehn Jahren habe ich den Leuten immer gesagt: “Wenn Ihr so weitermacht, ist in 20 Jahren das ganze Land von Müll bedeckt.“ Es ist abzusehen, daß dies schon früher erreicht wird. Allein Santo Domingo produziert jeden Tag 5.000 Tonnen Müll, und es gibt keine Lösung für dieses Problem! Zu Hause legen wir großen Wert auf Müllvermeidung. Insofern ging uns die hier praktizierte „Müllproduktion“ von Anfang an gegen den Strich. Zum Einkaufen gehen wir immer mit „funda permanente“ (Einkaufstasche) und lehnen die vielen Plastiktüten mit dem Hinweis „es solo basura“ (das ist nur Abfall) ab. Die wenigsten Verkäufer haben dafür Verständnis. Nur einmal bedankte sich eine Verkäuferin dafür, daß wir ihr die Plastiktüte zurückgaben. Dieses Jahr in Río San Juan sagte eine Verkäuferin, daß ihre Kunden für jeden Artikel eine Plastiktüte verlangen und sie das nicht gut findet. Für dieses Problem ist nur eine ganz geringe Minderheit sensibilisiert. Zu sehen, wie dieses Land immer weiter im Müll versinkt, tut uns weh. 
       
Überall entstehen Bauruinen, Gebäude, die nicht fertig werden. Unkontrolliert wird Natur zerstört.
Alle, die das Land nicht kennen, aber vorgeben es zu lieben, können da nicht mitreden.
                
Wir haben unsere Entscheidung inzwischen mehreren Bekannten in der Dominikanischen Republik mitgeteilt, und zu unserem Erstaunen ernteten wir keinen Widerspruch. Unsere Freunde und Bekannten waren traurig, aber jeder hatte für unsere Entscheidung Verständnis.
Ein langjähriger Freund sagte: „Ihr seit nicht die Einzigen, die so denken. Ich für meinen Teil bin aber noch nicht so weit.“ Einige gaben zu, daß sie praktisch auf gepackten Koffern sitzen.
Brief eines Freundes:
Hallo, Helga und Günter,
ja, Ihr merkt es auch, es ist hier nicht mehr so wie noch vor ein paar Jahren. Die Aggressivität der Leute steigt ständig, Kriminalität wird immer stärker und brutaler, der Lärmpegel nimmt immer mehr zu usw., sprich das Lebensgefühl hier läßt stark nach. Und dies nicht nur in der Stadt, sondern auch verstärkt auf dem Lande.  Erst vor kurzem haben sie einen meiner besten Bekannten oben in …….. erschossen, ich war zur selben Zeit oben und später zur Trauerfeier.  Angeblich ein Unfall, aber wer weiß. Ich habe da so merkwürdige Geschichten gehört.
Im Gegensatz dazu fällt mir nichts ein, was sich positiv verändert hat. Alles hat sich stark verteuert, was der armen Bevölkerung kaum noch Spielraum für ein vernünftiges Leben läßt. Arbeit hat keinen Reiz mehr, da vom Lohn oft noch nicht mal die Miete bezahlt werden kann. Fortschritt wird lediglich in Zahlen manipuliert.
Alles in allem ziemlich düstere Zukunftsaussichten, es ist keine Änderung in Sicht.
Wenn das so weiter geht, ist es in 10 Jahren nur noch ein Land der Reichen, die in abgeschotteten Wohnsiedlungen leben. Ähnlich wie es jetzt schon in Jamaika ist.
Meine Vorbereitungen für meine Übersiedlung gehen langsam dem Ende zu. Ich habe jetzt aus Deutschland die amtliche Genehmigung zur Einreise für meine Frau  bekommen. Nächste Woche gehe ich zur Botschaft und beantrage das Visum. Anschließend kaufe ich die Tickets. Mitte Mai soll es los gehen. In Deutschland ist schon alles soweit klar.

Brief an einen dominikanischen Freund: (Übersetzung siehe unten)
Querido José,
desde el 4 de abril estamos en casa otra vez.
Este año somos feliz. Su país es muy bonito con una naturaleza maravillosa. Pero mucha de le naturaleza perderse para proyectos de construcción no terminados. Estas ruinas y la basura alrededor son muy molestando. Ríos, bahías, barrancos, valles son lleno de basura. Y nadie no piensa a reducir la.
Otra cosa terrible es la bulla loca que muchos Dominicanos llaman música. En los carros públicos, a las playas, en restaurantes, comedores, tiendas, cafeterías, casas privadas retumban altoparlantes gigantes. Es muy dificil encontrar un sitio tranquilo dónde es posible dormir en las noches. Que lástima que muchos Dominicanos han olvidado su música melódica.
Y además crece la desconsideración. Pesamos todos los Dominicanos amables y tranquilos que sufren bajo de este situación.
Y la criminalidad se extende también. Este año cerca de Nagua, de Río San Juan y de Rogelio hemos encontrado ladrones. Guenter y yo queremos mucho sentirnos a sitios retirados para disfrutar la tranquilidad, la naturaleza, el encanto de los aves. Hacer este es más y más peligroso.
Muchas veces personas han pedido limosna de nosotros. Pero gastan dinero para alcohol, cigarrillos, bancas de lotería, uñas, hoteles para pasear y otras cosas superfluas.
José, lo siento mucho que tengo que escribir este a usted, porque es su país.
Guenter y yo necesitamos tiempo para digerir todo. Posiblemente no vamos a volver nunca.
Pero esperamos que usted y nosotros quedamos en contacto.
Deseamos con todo corazón que se despertan los Dominicanos y salvan su país.
Muchos saludos cordiales a usted, Alba y los niños
de sus amigos
Helga y Guenter

Übersetzung:
Lieber José,
seit dem 4. April sind wir wieder zu Hause.
In diesem Jahr sind wir froh. Ihr Land ist sehr schön mit einer wunderschönen Natur. Aber viel von dieser Natur wird zerstört durch nicht beendete Bauprojekte. Diese Ruinen und der Müll überall sind sehr belästigend. Flüsse, Buchten, Schluchten, Täler sind voller Müll. Und niemand denkt daran, ihn zu reduzieren.
Eine andere schlimme Sache ist der verrückte Lärm, den viele Dominikaner als Musik bezeichnen. In den öffentlichen Fahrzeugen, an den Stränden, in Restaurants, Imbißständen, Geschäften, Cafeterias, Privathäusern dröhnen riesige Lautsprecher. Es ist sehr schwer, einen ruhigen Platz zu finden, an dem man nachts schlafen kann.
Wie schade, daß viele Dominikaner ihre melodische Musik vergessen haben.
Weiterhin nimmt die Rücksichtslosigkeit zu. Wir bedauern all die vielen liebenswerten und ruhigen Dominikaner, die unter dieser Situation leiden.
Auch die Kriminalität breitet sich weiter aus. In diesem Jahr trafen wir bei Nagua, Río San Juan und Rogelio auf Halunken. Günter und ich lieben es, an abgelegenen Plätzen zu sitzen und die Ruhe, die Natur, den Gesang der Vögel zu genießen. Das zu tun, wird immer gefährlicher.
Oft haben uns Personen um Almosen gebeten. Aber sie verschwenden Geld für Alkohol, Zigaretten, Lose, Nagelpflege, Stundenhotels und andere überflüssige Dinge.
José, ich bedaure es sehr, Ihnen das schreiben zu müssen, denn es ist Ihr Land.
Günter und ich brauchen Zeit, um alles zu verdauen. Möglicherweise werden wir nie wieder zurückkehren.
Aber wir hoffen, daß wir in Kontakt bleiben.
Wir wünschen von ganzem Herzen, daß die Dominikaner erwachen und ihr Land retten.
Viele herzliche Grüße an Sie, Alba und die Kinder
von Ihren Freunden
Helga und Günter

Antwort des dominikanischen Freundes: (Übersetzung siehe unten)

Cuanto lamento que al final, la impresión que se han llevado de la realidad penosa que estamos viviendo los dominicanos, haya sido tan negativa.  Tanto así que contemplan la posibilidad de no volver nunca más.
No puedo negarles la verdad de todo lo que me han dicho.

Tiempo atrás, les comenté, que nuestros gobiernos corruptos acabarian con lo poco de humanidad que conservaba nuestra sociedad.
No existe otro culpable que buscar, nuestros dirigentes nos han llevado a un "estado fallido", donde no tenemos garantías de ningún tipo, gobiernos que desparraman miserias mientras acumulan para ellos fortunas. 
Gobiernos multimillonarios en un país cayendose a pedazos.  Gobiernos construyendo metros cuando el dominicano promedio no tiene acceso a un trabajo digno, una educación decente, una salud mínima.
Gobiernos que pasean en "Jipetas de lujo" la injusticia, la desigualdad, el robo y el descaro de decir que "es pa'lante que vamos".
Quizás en aquella ocasión Helga y Gunter, ustedes pensaron que yo estaba siendo pesimista, pero, no hacía más que comentarles lo que se estaba degradando en nuestra sociedad, y como a los profesionales nos limita económica, espiritual y mentalmente esta situación.
Mucho me temo, que es irreversible.  Nuestro recursos naturales y humanos están pereciendo en manos de estos malditos ladrones.
Espero con Dios por delante, que el futuro nos depare mejores días, y que personas como ustedes sientan el deseo de retornar a nuestro país seguros, confiados que nada malo les acontecerá.
Mientras, queda un amigo que los estima en esta tierra,  que en antes se llamaba República Dominicana.
José

Übersetzung:
Wie bedauere ich, daß der Eindruck, den Sie schließlich von der schmerzlichen Realität, in der die Dominikaner leben, mitgenommen haben, so negativ ist. So sehr, daß Sie die Möglichkeit ins Auge fassen, nie wieder zurückzukommen.
Ich kann die Wahrheit all dessen, was Sie mir gesagt haben, nicht leugnen. In vergangener Zeit habe ich Ihnen erklärt, daß unsere korrupten Regierungen das bißchen Menschlichkeit, das unsere Gesellschaft bewahrt hat, abtöten.
Es gibt keinen anderen Schuldigen. Unsere Machthaber haben uns zu einem bankrotten Staat gemacht, in dem es keinerlei Sicherheiten gibt. Die Regierungen haben Elend verstreut, während sie eigenen Reichtum anhäuften. Multimillionäre an der Regierung in einem Land, das völlig am Boden liegt. Regierungen, die Metros bauen, während der Durchschnittsdominikaner keinen Zugang hat zu angemessener Arbeit, anständiger Ausbildung, einem Minimum an Gesundheit.
Regierungen der Ungerechtigkeit, der Ungleichheit und des Raubes fahren in Luxusjeeps herum und besitzen die Unverschämtheit zu sagen: „Wir schreiten voran.“
Vielleicht, Helga und Günter, haben Sie bei mancher Gelegenheit gedacht, ich sei zu pessimistisch. Aber das meiste, was ich Ihnen erklärt habe, ist eingetroffen und hat unsere Gesellschaft erniedrigt, und die Verantwortlichen beschränken uns wirtschaftlich, geistig und mental.
Vieles, fürchte ich, ist nicht mehr rückgängig zu machen. Unsere natürlichen und menschlichen Ressourcen sind zugrunde gegangen in den Händen dieser verfluchten Verbrecher.
Ich hoffe mit Gott, daß die Zukunft bessere Tage beschert und daß Leute wie Sie den Wunsch verspüren, zurückzukommen in unser sicheres Land mit dem Vertrauen darauf, daß Ihnen nichts Schlimmes geschehen wird.
Inzwischen bleibe ich ein Freund, der Sie erwartet in diesem Land, daß sich früher República Dominicana nannte.
José

Anruf einer dominikanischen Freundin, Januar 2009

Milagro ist mit einem Deutschen verheiratet, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Deutschland. Sie war gerade von einem Besuch in ihrem kleinen Dorf in den Bergen zurückgekehrt. „Ich hatte die ganze Zeit Angst vor den „americanos“, die überall unterwegs sind. Man muß ständig auf der Hut sein. Unser Haus dort ist fertig, aber ich kann da nicht wohnen, das ist viel zu gefährlich!“
Alle Dominikaner, die einige Zeit in den USA gelebt haben, werden „americanos“ genannt. 

Seit etwa 10 Jahren schieben die USA jedes Jahr einige tausend Dominikaner ab (inzwischen über 20.000) die in den USA straffällig geworden sind und dort ihre Strafe verbüßt haben. Diese Kriminellen sind eine Gefahr für alle.

[zurück]

Wir suchen:

1.Einen Geologen, der uns etwas über die Entstehung dieser Gesteinsformation sagen kann.
 

2.Einen Prähistoriker, der über diese Figuren etwas sagen kann:
    

    

[zurück]

Wie wir uns ernähren

Wir sind Selbstversorger. Das ist billiger, als Essengehen. Wir kaufen nur Dinge, die in der Fabrik hergestellt werden. Davon sind wir noch nie krank geworden. Selbst im teuren Las Terrenas haben  wir 2005 Beefhack das libra für 40 Pesos gekauft. Man muß sich umsehen, Preise und Qualität vergleichen, wie in  Deutschland. Nur ist es in der Dominikanischen Republik viel schwieriger.
Gelegentlich bieten uns die Vermieter an zu kochen. Sonst haben wir zwei Tauchsieder 110V 250 Watt mit. Damit kochen wir Kaffee und Tee, abends trinken wir Brühe. Würfel von Maggi und Knorr gibt es überall zu kaufen.
Getränke: Wir trinken Kaffee, Tee (mitnehmen), Brühe, Wasser. Das Wasser kaufen wir in 5 Gallonenflaschen, kostet zwischen 15 – 40 Pesos. Für die Flasche müssen wir Pfand bezahlen. Bitte machen Sie dem Verkäufer klar, daß Sie die Flasche bei Ortswechsel zurückbringen und das Pfand wiederhaben wollen. Am besten geht das mit Beleg. Es klappt in Santa Bárbara garantiert nur im Supermercado popular!
Wir trinken kein Bier, keine Cola, keinen Rum, e.t.c.
Viele Dominikaner kochen Reis in Plastiktüten oder decken den Topf beim Kochen mit einer Plastiktüte ab. Wer keine Bedenken hat, den Weichmacher seiner Leber anzubieten, mag ruhig davon essen.
Einige Beobachtungen zum Thema Hygiene können Sie unter "Reiseeindrücke" nachlesen.
Dieses Jahr durften wir im Hotel King kochen. Es gab nur Eintopf, weil ich schon 40 Minuten im Topf geschrubbt habe, damit wir darin kochen konnten. Leuten, denen das alles nichts ausmacht, haben in Punkto Essen wenig Probleme.

[zurück]

Wie wir reisen
Wir buchen nur die Flüge, also Hin- und Rückflug, und machen für die ersten zwei Tage am Ankunftsort eine Reservierung.
Da wir uns ausreichend im Lande auskennen, ist es unwichtig, auf welchem Flughafen wir landen. Preiswert ist Puerto Plata, weil da 24 Stunden öffentliche Fahrzeuge zwischen Sosúa und Puerto Plata pendeln. Wir nehmen unser Gepäck und gehen die 400 m zur Straße. Nachts bringt uns das carro público für 100 Pesos sogar zum Hotel.
In Santo Domingo braucht man für die ca. 5 km nach La Caleta ein Taxi. Am Tage kann man von hier mit einem der vielen guaguas weiterfahren. Alle halten um den Parque Enriquillo, und dort ist auch unser Quartier für 300 Pesos/Tag. In der Nacht muß man bis Santo Domingo mit dem Taxi fahren. Anfänger sollten sich hüten, den Taxifahrer nach einem Hotel zu fragen. Er bringt Sie dahin, wo er Provision bekommt. Wenn Sie dem Taxifahrer den Namen Ihrer gewünschten Unterkunft sagen, kann es passieren, daß er behauptet, diese existiere nicht mehr, weil er mit dieser keine Provisionsvereinbarung hat. Sie müssen ihm eine klare Position ganz in der Nähe Ihrer Unterkunft sagen, die er kennt, und von dort können Sie ihn weiterlotsen.
             Punta Cana ist auch etwas komplizierter. Die guaguas nach Higüey fahren nur bis etwa 18.30 Uhr. Bei Dunkelheit sind Sie auf ein Taxi angewiesen. Preislich macht es keinen Unterschied, ob Sie nur 7 km bis zum nächsten Stundenhotel fahren, um dort für wenige Stunden 700 Pesos zu zahlen und am nächsten Morgen mit dem guagua nach Higüey weiterzufahren, oder ob Sie mit dem Taxi gleich für 800 Pesos nach Higüey fahren und dort für 300 Pesos übernachten, mit der Möglichkeit, ausschlafen zu können.
Den Rest der Reiseplanung machen wir völlig selbständig vor Ort.
Wir sind Frühaufsteher (ca. 6.00 Uhr). Das empfiehlt sich in diesem Lande aus mehreren Gründen.

  1. Bei einem Hotelwechsel hat man als erster Gast die freie Auswahl unter allen Zimmern. Die Qualität der Zimmer ist sehr unterschiedlich. Oft gibt es in einem Hotel nicht zwei gleichwertige. Wir haben meistens schon vor 11.00 Uhr unser Zimmer!
  2. Bei Wanderungen muß man sich nicht in der Mittagshitze durch die Gegend quälen.
  3. Bei Ausflügen in einsame Gegenden, wo keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, findet man leicht Mitfahrgelegenheit bei den Fahrzeugen, die auf die Felder fahren. Die Dominikaner sind auch Frühaufsteher (ausgenommen sonntags) und fahren mit Sonnenaufgang los. Wenn Sie nach 7.30 Uhr an die Straße kommen, bleibt Ihnen nur noch die Möglichkeit, zu Fuß zu gehen.           

 Wir kennen inzwischen über 60 Unterkünfte, wo man „gut“ und preiswert für maximal 300 Pesos übernachten kann. Das Schlimmste, was uns beim Ortswechsel passieren kann, ist, daß der Vermieter nicht mehr existiert oder daß es in dem kleinen Ort absolut nichts Brauchbares gibt. Dann können wir immer noch umkehren oder weiterfahren, weil es noch früh am Tage ist.
Wenn uns die Unterkunft zusagt, bleiben wir einige Tage und machen Tagesausflüge mit leichtem Gepäck. Dies sind zwei kleine Mahlzeiten, 
1l Wasser, reichlich Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Notfallmedikamente, Rettungsdecke, Regenzeug, Fernglas und eine Spiegelreflexkamera.
Unsere Ausflüge haben wir meist schon gegen 14.00 Uhr beendet. Dann warten auf uns Kaffee und Kuchen (masitas, pasteles, biscochos). Danach ist meist eine kurze Siesta, und gegen 16.00 Uhr starten wir unseren Einkaufsbummel.
Ab Dunkelheit sind wir in unserer Unterkunft. Ab 19.00 Uhr hören wir für 30 Minuten die Deutsche Welle. Danach werden die am Tage gesammelten Informationen aufgearbeitet, und es wird der nächste Tag vorbereitet.
Wir benutzen nie Leihfahrzeuge. Den Streß ersparen wir uns. Auf unseren Reisen in den USA haben wir gemerkt, daß man dann zu viele Kilometer fährt und zu wenig wandert. Man sieht, riecht und hört dann viele schöne Dinge am Wegesrand nicht. Außerdem kommt der Kontakt zur Bevölkerung zu kurz.
Da wir das öffentliche Verkehrsnetz ausreichend kennen, müssen wir unsere Rucksäcke
    
nie mehr als 2 km buckeln.
Unser Reisegepäck besteht aus zwei Rucksäcken (25 und 30 Liter Inhalt) und einer Reisetasche. Insgesamt haben wir zwischen 22 und 18 kg Reisegepäck. Am Anfang sind es 22 kg, weil wir kleine Geschenke und 1 kg Bitterschokolade dabeihaben. Auch das Eßbesteck,  Dosenöffner, Plastikteller, Tassen, zwei 0,75 l Gläser mit Vacuumdeckel und Tauchsieder bringen Gewicht.


[zurück]

 

Warum wir nicht auf Dauer in diesem schönen Lande leben können
Die Dominikanische Republik ist ein faszinierendes Land. Auf engem Raum befinden sich verschiedene Landschaftstypen. Jede hat ihren eigenen Reiz. Die Vielfalt der Blüten, Vögel und Schmetterlinge begeistert uns immer wieder. Dazu das angenehme Klima!
Da erhebt sich die Frage, ob man nicht seinen Wohnsitz dahin verlegen sollte.
Bevor man das tut, sollte man sich aber mit den Menschen und ihrer Kultur auseinandersetzen. Denn man hat nur die Wahl, ständig als ausländischer Außenseiter zu leben oder sich, wie wir es von den in Deutschland eingewanderten Ausländern erwarten, zu integrieren.
Bei unseren Reisen stehen Begegnungen und Gespräche mit Menschen im Mittelpunkt. (Nur deshalb haben wir mit 49 Jahren noch angefangen, Spanisch zu lernen.) Nach intensiven Beobachtungen steht fest: Im Lande herumzureisen, ist wunderschön. Dort aber seßhaft zu werden, ist für uns unmöglich.
Hier die Begründungen:
Wenn man unserem Argument folgt, daß die Sprache ein Teil der Kultur ist, dann findet man darin schon viele Differenzen. Im Spanischen gibt es kein Wort für fleißig. Man benutzt das Gerundium von arbeiten, also arbeitend. Nach unserem Verständnis muß jemand, der gerade arbeitet, nicht auch fleißig sein. Im Deutschen ist da noch ein Unterschied.
Es gibt im Spanischen keine eigenen Worte für Rücksicht, Rücksichtnahme, rücksichtsvoll (für letzteres gibt es nur Umschreibungen). Es gibt wohl ein Wort für rücksichtslos, bloß das kennt kaum jemand. Viele Leute sehen uns verständnislos an, wenn wir von desconsiderado reden. Es gibt keine Worte für Familienleben und Gemütlichkeit. Die Familie sitzt selten gemeinsam am Tisch und ißt. Wenn Gäste da sind, ißt die Hausfrau mit den Kindern und nicht am Tisch mit den Gästen. Oft essen die Gastgeber gar nicht mit. Wenn Gäste mit vielen Kindern kommen, sieht hinterher das Grundstück aus wie eine Deponie, wenn der Hausherr nicht einschreitet. Es gibt keine Worte für schweigen und für leise als Adjektiv, letzteres nur als Adverb.
Erschreckend ist die Freizügigkeit im Umgang mit Sex. Die Stundenhotels schießen wie Pilze aus dem Boden. Hier kehrt jede mit jedem ein, und wenn es nur für ½ Stunde ist, auch wenn ein Säugling solange in die Ecke gelegt werden muß. In einem armen Volk ist dafür immer genügend Geld vorhanden. Bisher gab es nur ganz wenige Hotels, die Dauergäste abgewiesen haben. Inzwischen sind es weit über 100, und wir kennen längst nicht alle Unterkünfte, und bei Ställen fragen wir erst gar nicht!
Aus mangelndem Verantwortungsbewußtsein oder Unwissenheit wird meist kein Aids-Schutz ergriffen. Und wenn aus dieser Begegnung ein Kind erwächst, ist es doch nicht schlimm. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die Dominikaner stolz auf ihren Kinderreichtum. Wenn wir sagen, daß Kinder eine Verantwortung sind und erhebliche Kosten verursachen, wenn man ihnen eine gute Ausbildung zukommen lassen will, damit sie im Leben eine Perspektive haben, schaut man uns verständnislos an.
Daß es Frauen gibt, die keine Kinder bekommen können, wird hingenommen. Aber ein Mann, der nicht mehrere Kinder hat, möglichst noch mit verschiedenen Frauen, ist kein Mann.
Die überentwickelte Prunksucht ist im ganzen Lande weit verbreitet. Warum stellen so viele ricos ihre Villen an eine staubige aber häufig befahrene Straße oder bauen in einem barrio eine Villa, die selbst uns Bewunderung abringt?
Wie ist folgender Vorfall zu bewerten: In einem kleinen Ort fühlt sich etwa die Hälfte der Einwohner durch den Lärm einer Cafetería am Wochenende belästigt. Die Bässe sind viele Kilometer weit zu hören. Die Gegner machen eine Unterschriftensammlung und triumphieren mit dem Ergebnis. Da machen die Lärmverursacher auch eine Umfrage und feiern ihren Sieg. Ergebnis: Etwa 50 % der Einwohner haben für und gegen den Lärm votiert. Wissen die nicht was sie wollen, oder wie ist so etwas möglich?
Ein weiteres Problem sind Armut und Verschwendung. Beide existieren so dicht beieinander. Die Leute gehen Bier und Rum kaufen und lassen anschreiben. Die bancas de lotería sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr in einem Dorf, alles ist noch verschlafen, nur die banca ist schon geöffnet. Jedes Dorf, selbst das kleinste, hat mindestens eine. Auch wir wurden schon angebettelt um Geld für die banca. Nur gut, daß die bancas nicht anschreiben.
Was uns sehr stört, ist die weit verbreitete Nassauerei. Wenn die Leute wissen, daß jemand etwas hat, wird er angebettelt. Auch Residenten haben darunter zu leiden. Wer Gemüse im Garten hat, Geflügel, Kühe, wird angebettelt, obwohl auf dem Lande fast jeder ein Stück Land hat. Anstatt dieses zu bebauen, wird es gefegt.
Oder in vielen Familien arbeitet nur ein Mitglied, die anderen betrachten dies als soziales Netz. Das arbeitende Mitglied findet nichts dabei, auch noch für die anderen zu kochen, wenn es von der Arbeit nach Hause kommt.
Das Land wird immer lauter. Ein Hotelbesitzer in Santiago, den wir seit 1996 kennen, fragte uns 2006: „Wie findet Ihr unser Land jetzt?“ Unsere Antwort war. „Laut“. Er nickte verständnisvoll. Die Anzahl der Discos wächst ständig. Die Anlagen werden immer größer. Am Wochenende werden ganze Orte bedröhnt, so daß wir diese fluchtartig verlassen.
Rücksichtslose, unterbelichtete Fahrzeugbesitzer montieren riesige Lautsprecher auf ihre Fahrzeuge und bedröhnen ihre Mitmenschen. Das ist zwar nicht erlaubt, aber keiner tut etwas dagegen.
Obwohl die Müllabfuhr immer besser wird, nimmt die Sauberkeit nicht zu. Überall entstehen Pinkelplätze und illegale Müllabladeplätze. Die vielen Mülldeponien führen zur Verseuchung des Grundwassers über hunderte von Jahren. Gut, die Menschen müssen nicht davon trinken, aber die Tiere. Und irgendwann landet das Gift mit dem Fleisch oder Fisch wieder frisch auf dem Tisch.
Die Müllproduktion ist übermäßig. Nach jedem Einkauf werden z. B. mehrere Plastiktragetaschen ausgegeben, um die gekaufte Ware zu transportieren. Selbst die Gallonenflaschen mit Wasser oder Joghurt, die einen Henkel zum Tragen haben, kommen in zwei Plastiktragetaschen (gleich zwei, weil eine das Gewicht vielleicht nicht aushält), und keine Tasche wird ein zweites Mal verwendet. Wenn wir mit unserem Stoffbeutel oder einer schon benutzten Tragetasche anrücken und sagen, wir wollten keinen Müll produzieren, guckt man uns verständnislos an. Nur wenige nicken, und einmal sagte eine Kassiererin: „Danke“.
Allein in Santo Domingo fallen täglich, 5.000 t Müll an. Der Flugplatz Herrera mußte geschlossen werden, weil er zu dicht an einer ständig wachsenden Mülldeponie lag und die darüber kreisenden Vogelscharen den Flugverkehr gefährdeten.
Die qualmenden Autos mit ihren schlecht eingestellten Ventilen sind ein arger Angriff auf die Gesundheit und eine enorme Energieverschwendung. Der Ruß, der aus dem Auspuff kommt, ist unverbrauchte Energie.
Für uns unverständlich ist auch der Umgang mit dem schwer erworbenen Eigentum. Man sollte meinen, in einem armen Land wird es besonders gepflegt. Das Gegenteil ist der Fall. Selten wird etwas gewartet oder repariert. Die Fahrzeuge werden höchstens zum Wochenende gewaschen. Der fällige Ölwechsel oder lockere Schrauben sind unwichtig. Wenn ein Auto z. B. die Stoßstange verliert, bleibt sie liegen, weil es auch ohne geht. Der Gipfel war ein Auto, bei dem an einem Rad nur noch zwei nebeneinander liegende Radbolzen vorhanden waren!
Wäsche, selbst die Sonntagskleidung, wird beim Waschen im Fluß auf die Steine geschlagen und zum Trocknen über Stacheldrahtzäune gehängt.
Die Rechtslage richtet sich nach dem Reichtum. Es gibt keine Notwehr und keine Bestrafung bei Vergewaltigung.
Alle wild lebenden Tiere sind negativ belegt. Demzufolge wird umgebracht, was sich bewegt. Selbst kleine Sing- vögel werden gejagt. Ich weiß nicht, wie viele geköpfte Schlangen wir schon gesehen haben. Die Menschen haben zu Katzen und Hunden kein Verhältnis. Die Tiere sind Tritte, aber keine Streicheleinheiten gewohnt. Die Wunden von Lasttieren, die ja für die Leute wertvoll sind, werden nicht behandelt. Ich weiß nicht, wieviel Desinfektionsmittel wir hier schon verbraucht haben.
Wir sind mit unserer Meinung nicht allein, denn wir kennen viele Leute, denen es im gelobten Lande an nichts mangelt, die jeden Luxus importieren, sich jeden Komfort leisten können, und nicht glücklich sind. An der Rückkehr hindert sie nur die Tatsache, daß sie wieder alles aufgeben und neu anfangen müßten. Wenn man etwas im Internet sucht, findet man mehrere, die auch das getan haben und darüber berichten.
Wir wissen seit 1999, daß wir nicht permanent in diesem Lande leben können.
Wir sind auf ein soziales Netz zwar nicht angewiesen, weil wir beim Aufbau unserer Altersversorgung davon ausgegangen sind, daß diese in Deutschland auf schwachen Füßen steht. Seit Helgas Oberarmbruch wissen wir, daß es im Lande vorzügliche Kliniken gibt. In Santo Domingo gibt es Kliniken mit  CT, MRT und Labors mit allen Diagnosemöglichkeiten. Wir waren schon so oft krank, sind also schon mehrfach bestens behandelt worden, selbst in den ärmlichsten Praxen.
Auch eine ordentliche Krankenversicherung könnten wir bezahlen. Da ist übrigens in Sosúa eine zuverlässige Deutsche, die ihre Prüfung für die Zulassung in der Dominikanischen Republik gemacht hat. Wir würden drüben nicht arbeiten müssen und müßten hier auch nicht alles verkaufen, hätten also immer eine Rückzugsmöglichkeit.
Es ist auch nicht so, daß Ausländer nicht akzeptiert werden. Wir waren mit Entwicklungshelfern unterwegs und haben erlebt, wieviel Ansehen diese Leute genießen. Das war aber in den Bergen, da wo keine Touris hinkommen.
Wir wurden schon mehrfach von Dominikanern gefragt, warum wir nicht herüberkämen. Wir haben gelogen und gesagt, daß wir in Deutschland arbeiten und Geld verdienen müßten.
Wer länger drüben unterwegs ist, hat mit Sicherheit ähnliche Probleme wie wir.
Eines wissen wir: Für einen ständigen Aufenthalt kämen die Städte oder die Touristenzentren auf keinen Fall in Betracht. Wir könnten in einer Welt zwischen Anmache und Nepp nicht leben oder unter Palmen liegen und immer daran denken, daß an der Playita von Las Galeras eine Frau von drei Banditen vergewaltigt wurde. Nur eine größere Finca in den Bergen wäre interessant. Es werden davon auch genügend preiswert angeboten. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist aber der Freundes- und Bekanntenkreis. Wir haben hier einen internationalen Bekanntenkreis. Auf diesen müßten wir in den Bergen verzichten. Wir kennen nur ganz wenige Europäer, die uns auf unserer Finca in den Bergen besuchen würden. Die Leute kommen nicht heraus aus ihrem Umfeld. Viele Residenten verlassen ihr Grundstück nur zum Einkaufen oder um am Nachtleben teilzunehmen. Wir hätten also nur dominikanische Freunde. Das wäre nicht schlecht, die Menschen in den Bergen sind noch von Herzen freundlich und entgegenkommend. Aber der Mann besucht den Mann, und die Frau  besucht die Frau. Ein Miteinander, so wie wir es hier kennen, ist der Ausnahmefall.
Wer damit zufrieden ist, hat Chancen, hier zufrieden zu leben. Uns reicht das nicht aus, wir brauchen intensivere Kontakte.
Bei unseren Recherchen sprechen wir viel mit Residenten, die dort vermieten. Wir kennen deren Probleme.
Warum können denn einige der Glückseligen das gesegnete Land nur im Suff ertragen?
Wir erhalten ständig Mails mit Fragen zu diesem und ähnlichen Themen. 2004 haben wir 1093 geschrieben, und 2005 waren es 1318.

Unser dringender Rat ist immer wieder: Lebt erst einmal mindestens 1 Jahr drüben und seht Euch im Lande um!

[zurück]

 

Filmkritik
Vor einiger Zeit hatten wir Gelegenheit, den Film "Dominikanische Republik" von D. Schröther, Verlag Komplett-media, zu sehen und waren enttäuscht. Das Land ist so vielseitig, daß 90 Minuten sowieso nicht ausreichen, um es zu beschreiben. Da ist es ein Jammer, wenn noch etwa ein Drittel der Zeit für Hotelwerbungen statt für Landesinformationen vergeudet wird.
Das mindeste, was man von solch einem Film erwartet, ist, daß der Sprecher die Landessprache beherrscht. Die Aussprache der spanischen Ausdrücke ist katastrophal! Das H wird im Spanischen nicht gesprochen. Viele Betonungen liegen auf der falschen Silbe. Außerdem sollten Namen stimmen. Die Indianerfürstin z.B. heißt Anacaona, nicht Anacanoa; der Strand mit dem feudalen 6-Zimmer-Hotel Cosón, nicht Casón; der Berg bei Puerto Plata Pico Isabel, nicht Monte Plata. Monte Plata ist ein Ort im Binnenland nördlich von Sto. Domingo.
Die landesüblichen Verkehrsmittel wie carros públicos oder guaguas werden in dem Film leider  nicht erwähnt.
Darüber hinaus sind sachliche Fehler enthalten: Rum wird nicht aus Zucker hergestellt, sondern, wie es später gesagt wird, aus Melasse. Er reift nicht in Stahl-, sondern in Eichefässern. In Puerto Plata ist keine Rumfabrik, sonder nur eine Abfüllerei. Die Fabrik ist in San Pedro de Macorís. Die Mogotes bei Haítises sind nicht durch Erdbeben entstanden. Der dominikanische Führer sagt es später richtig. Die gesamte in Sta. Bárbara gezeigte Häuserzeile ist erst einige Jahre alt und nicht aus der viktorianischen Zeit. Äpfel gehören nicht zum heimischen Obst, auch wenn viele Reiseführer behaupten, sie würden dort gedeihen.
Cabarete, das weltweit bekannte Surferparadies, wird überhaupt nicht erwähnt.
Der beeindruckendere Wasserfall bei Jarabacoa wird zwar genannt, aber nicht gezeigt, vermutlich, weil man ihn nur über einen Trampelpfad erreicht.
Der einzige große See, der Lago Enriquillo, hätte in einem Informationsfilm unbedingt gezeigt  werden müssen, ebenso der Halbedelstein Larimar, dessen weltweit einzige Fundstätte in einem ca. 1 km² großen Areal in der Sierra de Baoruco liegt.
Der ganze Westen  wird übergangen. Aber gerade dort findet man traumhaft schöne Landschaft, allerdings keine feudalen Hotels, sondern überwiegend schlichte Unterkünfte.
Mehrfach werden die Himmelsrichtungen verwechselt.
Wer hofft, etwas über Land und Leute zu erfahren, wird enttäuscht sein. Es ist eine Hotelwerbung, für die man noch bezahlen muß!

 

</html>

 
Counter