Wandern in der Dominikanischen Republik  für Individualreisende

              von Helga und Günter Fischer

 

 

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13. Reise in die Dominikanische Republik vom 17.1. – 28.3.05

José holt Wasser
Nachdem wir unser Verbandmaterial in Puerto Plata abgeliefert hatten, sahen wir in Santiago Rodríguez nach dem Rechten. Dort hat ein Deutsch-Amerikaner, der mit einer Dominikanerin verheiratet ist, deren Kind aus dem Hause gejagt, weil er nicht mit einem „Schwarzen“ unter einem Dach leben will. José wurde einige Jahre hin- und hergeschubst und lebt jetzt bei seiner Tante, die ihn liebt und für ihn sorgt. Nachdem wir festgestellt hatten, daß es unserem kleinen amigo gut ging, fuhren wir beruhigt nach Santo Domingo. Hier erwartete uns die erste Überraschung. Das Hotel Venturanza, wo wir vor drei Jahren abgestiegen waren, sah alles andere als einladend aus. Die Renovierung, die bei unserem letzten Aufenthalt voll im Gange war, war sehr schnell zum Stillstand gekommen, und das Hotel war zum reinen Stundenhotel verkommen. Ich ließ Helga mit dem Gepäck im Restaurant des Hotels warten und machte mich auf die Suche. Nach 20 Minuten hatte ich, was wir suchten, eine ordentliche Unterkunft für 200 Pesos täglich! Unser erster Ausflug führte uns zur „Finca Engombe“, den Resten einer Finca aus der Kolonialzeit. Die Kirche ist noch gut erhalten, vom Herrenhaus stehen nur noch die Umfassungsmauern. Außerdem sind dort Mauerreste eines weiteren Gebäudes. Das Herrenhaus war einmal sehr schön. Auf dem Grundstück wachsen Wurstbäume.

                                                                      Alcazar                                                                                    Torre de Homenaje
Bei einem Bummel durch den Parque Mirador del Sur entdeckten wir am Südrand des Parks eine Grotte mit einem unterirdischen See (lago subterraneo).
                                    
                                                      Kathedrale María la Menor                                                                         El Macho
Nach einigen Tagen waren unsere Begleiter von Punta Cana angereist. Auf dem Programm stand ein Besuch bei den Gebrüdern Guillén in Yamasá. Die Künstler stellen aus Lehm in Taínotechnik Taínofiguren und –gegenstände her. Sie sind im ganzen Land bekannt, und man findet ihre Plastiken in Parks und Hotels.(www.tainogallery.com) Der ältere der Brüder führte uns 1 ½ Stunden durch mehrere Ausstellungsräume, erklärte die Technik und die Bedeutung der Figuren. Wir kauften als Anhänger einen „behique“, einen Medizinmann der Taínos.
Manuel Guillén
Nach Abschluß der Führung saßen wir zusammen und nahmen unser zweites Frühstück ein. Der Sohn des älteren Bruders und der jüngere Bruder kamen hinzu. Letzterer zeigte uns Fotos von Petroglyphen am Río Yamasá. Unter seiner Führung sahen wir uns diese an.
Hinweis: Taínofestival in Yamasá: Am dem 12. Juni – Fiesta de San Antonio - am nächsten gelegenen Sonntag werden auf dem Grundstück der Künstler Indiozeremonien vorgeführt.
Am 24. Sept. – Día de las Mercedes – findet hier ein Kulturfestival statt.
Unsere Begleiter hatten bisher immer eine Besichtigung der kolonialen Altstadt von Santo Domingo abgelehnt. Nachdem wir ihnen diese in einem Schnelldurchgang gezeigt hatten, zogen sie noch zweimal alleine los. 
Unsere nächste Station war La Romana. Von hier machten wir einen Ausflug zur Höhle Las Maravillas, 6 km östlich von San Pedro. Der Eintritt - 200 Pesos - war uns zu teuer, die Höhle ist durch farbige Beleuchtung verkitscht. Wir kennen genügend Höhlen, die keinen Eintritt kosten. Bei einem Bummel durch San Pedro besichtigten wir das historische Feuerwehrgebäude und bestiegen den Turm.                                                         
Anschließend führte eine Trachtengruppe am parque landestypische Tänze auf.
                     San Pedro de Macorís                                                                      Bayahibe                      

                                              
Unsere nächste Station  sollte  Bayahibe sein – „der Geheimtip für Individualreisende“. Der Ort ist inzwischen so überlaufen, daß man morgens 9.30 Uhr kaum ein Zimmer bekommt. Die Preise sind völlig überzogen. Unter 500 Pesos ist nichts zu haben. Eine Stunde Internet kostet 5 US$! An anderen Orten zahlten wir 20 Pesos!!! Nach einer Stunde Suchens verließen wir völlig frustriert den Ort und fuhren weiter nach Higüey.                                                                                                                                                                                   
Kathedrale in Higüey 
Auf unserem Rundgang durch den Ort, um die Preise für die Unterkünfte zu überprüfen, hatten wir ein lustiges Erlebnis.
Nach dem Klingeln kam ein alter Mann angeschlurft. „300 Pesos für 8 Stunden“ war die Antwort. Nur, was wollen wir mit einer Unterkunft für 8 Stunden? „Was kostet es für 24 Stunden?“  Keine Antwort, er sah uns mit großen Augen an - wir sind immerhin schon 64 Jahre alt -, drehte sich langsam um und sagte im Weggehen: „24 Stunden ....... 24 Stunden ....... .“ Ja, davon träumt so mancher.
Es folgten Ausflüge nach Punta Cana, Bávaro und El Cortesito. In Punta Cana wollten wir klären, wie weit es vom Airport bis zur Straße ist, wo die guaguas vorbeifahren, und welche Möglichkeiten bestehen, wenn man im Dunkeln ankommt und kein guagua mehr fährt. Die nächste Unterkunft ist
7 km vom Airport entfernt. In der Regel lohnt es sich, für 700 Pesos ein Taxi nach Higüey zu nehmen. Denn die Unterkunft kostet für die Zeit von 22.00 – 8.00 Uhr 700 Pesos; d.h. wenn Sie mehr als 1.100 Pesos bezahlen müssen, können Sie auch gleich mit dem Taxi nach Higüey fahren. Die Übernachtung in Cortesito im H/R Cortesito Inn kostet 60 US$ inkl. Fr. für 2 Personen.
Boca de Yuma
Bei einem Ausflug nach Boca de Yuma sahen wir uns die Höhle Cueva de Berna an. Sie ist nicht schön, hat aber viele Petroglyphen. Die Petroglyphen am Stein der Taínos bei La Culata sind beeindruckender und besser erhalten. Anschließend wanderten wir zwei Stunden auf einem schmalen Pfad durch den Nationalpark. Es gibt nur Gestrüpp und einige schöne Aussichten auf die Küste nach Norden. In einem Dreitagesmarsch soll es möglich sein, den ganzen Nationalpark zu umwandern. Hütten sollen vorhanden sein. Ein Führer ist Pflicht. Wir meinen, das muß nicht sein, es gibt schönere Ecken.
Auf unserer Liste standen noch der Salto Ayunamito, las ruinas del ingenio colonial, cañón en represa del Río Chavón und los balnearios de Sonate. Ehe wir viele Tage investierten, um hier etwas in Erfahrung zu bringen, fuhren wir weiter nach Miches.
Unterwegs wurden wir Zeugen, wie die Polizei einen Fernseher klaute. Keiner der Fahrgäste im Bus wagte es, etwas zu sagen. Auch wir hatten Angst, daß man uns einfach einsperrt.
In Miches wollten wir nicht wieder im Hotel „Milagro“ wohnen, weil da vor vier Jahren ein erheblicher Reparaturstau gewesen war. Wir hatten uns das „Media Luna“ angesehen. Es war damals noch nicht ganz fertig, machte aber einen guten Eindruck. So ließen wir uns zuerst da absetzen. Der Eindruck war schon nicht mehr so gut. Als wir die Toilettenspülung probierten, tat sich nichts. Die Vermieterin versprach, bis zum Abend sei dies in Ordnung. Bevor wir einzogen, sagte ich zu der Vermieterin: „Meine Bedingung ist: wenn heute Abend das Wasser nicht funktioniert, dann ziehen wir wieder aus, und Sie erhalten kein Geld." Sie überlegte eine Weile, dann sagte sie, daß die Probleme größer seien. Meine Vermutung, daß die Wasserleitung nie funktioniert hat, ist wohl zutreffend. So zogen wir doch wieder im Milagro ein. Die Vermieterin erkannte uns und freute sich riesig. Wir erhielten sofort einen Sonderpreis.
Helga hatte schon immer gesagt, daß es ihr sehr leid täte, daß wir dort nicht wieder wohnen könnten, weil die Vermieterin sehr fürsorglich ist. Der Hurrikan Jeanne hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Dies machte eine Renovierung des Hotels notwendig, so daß wir gut hier wohnen konnten.
Wir hatten mehrere Ausflüge auf dem Programm. Heidi war wieder mit einer Bronchitis und Mandelentzündung angereist, so daß sie die ersten Tage das Bett hüten mußte.
Wir fuhren mit dem guagua Richtung El Seibo bis zur Loma del Limón. Das ist so ziemlich der höchste Punkt der Umgebung. Hier gingen wir erst einmal 500 m nach Westen, um das Panorama nach Süden zu genießen. Dann traten wir den Rückmarsch an, ca.17 km. Die Landschaft ist üppig grün, wunderschön und bietet viele Fernsichten. Es wachsen Baumfarne und viele Rankenpflanzen.
Der nächste Ausflug führte uns an die Costa Esmeralda/Punta El Rey. Der Weg geht durch eine üppige Vegetation mit Sumpfpflanzen, Seerosen, Farnen und Schlingpflanzen. Der Strand ist wunderschön, aber schmal und bei Brandung sehr wild.
Am nächsten Tag ging es zur Playa und Laguna Limón. An die Lagune kommt man nicht heran. Der Strand ist ähnlich wie bei Punta El Rey und ebenfalls menschenleer. Er hat einen breiten Palmengürtel. Jeanne hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Es liegen reichlich umgestürzte Palmen herum. Die Vegetation erholt sich aber, denn es gibt viele Kokosnüsse, die einen Sproß getrieben haben. Wir pflanzten drei ein.
Unsere nächste Station war El Seibo. Hier wohnten wir, wie schon vor vier Jahren, wieder im Hotel Las Mercedes. Es ist nicht mehr in dem Topzustand wie damals. Die Verwalterin beschränkt jetzt ihre Tätigkeit aufs Kochen. Bei unserem letzten Besuch hatte sie bei der Reinigung der Zimmer selbst mitgearbeitet. Wir waren auf der Suche nach der Höhle „Cueva la Chiva“. Der Name ist hier nicht unbekannt, nur fanden wir niemanden, der schon dort war. Alle Angaben waren sehr vage und differierten erheblich. Nach zwei Tagen des Herumfragens machten wir uns auf den Weg. Die meisten Informationen paßten zur Loma del Limón und Pedro Sánchez. Das guagua fährt durch Pedro Sánchez zur Loma. Wir fuhren bis zur Loma, weil wir, wenn wir denn nach Pedro Sánchez zurück müßten, bergab gehen könnten. Auf der Loma angekommen, schickte man uns nicht zurück, sondern nach Westen. Der Weg ist sehr einsam. Es gibt keinen Verkehr, weil da nichts fahren kann. Man kommt nur zu Fuß oder mit einem Vierbeiner weiter. Wir fragten jede Person, die uns begegnete, nach der Höhle. Anfangs kannten nur wenige Personen den Namen. Entscheidend war, daß uns niemand zurückschickte. Je näher wir der Höhle kamen, desto mehr positive Auskünfte erhielten wir. Nach ca. 15 km war es soweit. In einem kleinen Dorf bestätigten uns zwei Frauen, daß die Höhle noch eine knappe Stunde entfernt sei. Wir folgten dem Weg in der angegebenen Richtung und landeten nach 10 Minuten auf einem  Feld. Es war weit und breit niemand, den wir fragen konnten. Da es schon nach 13.00 Uhr war, kehrten wir um, denn wir mußten vor Dunkelwerden zurück sein, beschlossen aber wiederzukommen, nur von der anderen Richtung. Da ist der Anmarsch nicht so lang.
Es folgten Wanderungen nach Arroyo Grande und El Cuey (beide östlich von El Seibo) durch eine wunderschöne grüne Landschaft und in Richtung La Higüera, vorbei an Zuckerrohrplantagen, Gleisanlagen und Verladestationen.
Wir besichtigten die Mabí-Fabrik und tranken den Saft, den schon die Taínos tranken.
Unser nächstes Quartier war eine Pension in Hato Mayor. Hier zahlten wir 600 Pesos/Woche für ein großes Zimmer mit Dusche und WC. Ein Ausflug, 22 km Fußmarsch bergauf in Richtung Sabana de la Mar, führte uns zur Tropical Plantation, die leider nicht für Besucher geöffnet ist, und zur Loma  mit großartiger Fernsicht. Beidseitig des ganzen Weges ist üppig grüne Landschaft. Bei km 10 ist ein Tal mit vielen Afrikanischen Tulpenbäumen. Normalerweise wären wir die Strecke bergauf gefahren und zurückgegangen, aber nach der uns vorliegenden Information sollten es zur Tropical Plantation nur 12 km sein. Nachdem wir bei km 11 erfahren hatten, daß es noch weitere 11 km waren, gingen wir den Rest auch noch, zumal die Strecke nur sanft anstieg. In Hato Mayor ist ein exzellentes Kaufhaus „Iberia“ mit einem Supermarkt, der keine Wünsche offen läßt.
Bei einem weiteren Ausflug fuhren wir mit dem guagua Richtung Sabana de la Mar bis zur Loma vor El Valle und gingen bis zum Ort. Wir wollten uns über Möglichkeiten, die Bernsteinminen und den Salto des Río Yanigua zu besichtigen, informieren. Am Ortseingang ist das Krankenhaus, und der Arzt machte gerade Pause vor der Tür. Ihn sprachen wir an. Wir bekamen die Infos, die wir brauchten. Anschließend sahen wir uns den Ort an. Ein kleiner, sauberer Ort mit einem sehr schönen, gepflegten Hotel, aber schlechten Versorgungsmöglichkeiten. Da wir der Ruhe bedurften, Hato Mayor ist sehr laut, beschlossen wir, einige Tage in El Valle zu wohnen, und setzen unsere Wanderung, vorbei an Afrikanischen Ölbäumen, wo die Schäden, welche die Hurrikans George und Jeanne angerichtet hatten, einen erschütternden Eindruck bei uns hinterließen, nach Sabana de la Mar fort. Hier sahen wir, daß sich etwas getan hatte. Die Mole war verlängert worden, das Aus- und Einbooten für die Fähre nach Santa Bárbara ist damit weggefallen. Auch hier wurden Arbeitsplätze wegrationalisiert. Unser Hotel „Brisas de la Bahia“, in dem wir vor vier Jahren wohnten, existiert noch. Der Umbau ist nicht vorangekommen, aber Marta, die Inhaberin, ist noch da.
Von Hato Mayor machten wir noch eine Wanderung Richtung Cueva Capote mit Abstecher zum Agua Park Isabela, einem öffentlichen, sehr schön angelegten Freibad.          
Wir fuhren mit dem guagua nach Yabón. Es sollte hier einen Wasserfall geben. Der Mahaguarito, ein Nebenfluß des Yabón, ist ein Bächlein, und wegen des Wasserfalles lohnt der Ausflug nicht. Der Grundeigentümer, Pedro, ließ es sich nicht nehmen, uns zu führen. Anschließend lud er uns zu einem selbst angebauten Kaffee ein. Pedros Frau ist sehr herzlich, sie umarmte Helga und Heidi zur Begrüßung. Pedro brachte uns zurück nach Yabón und schnurrte uns unterwegs um 100 Pesos für Lotterielose an. Seine Frau durfte davon nichts wissen, denn als wir in deren Beisein nach dem Preis fragten, wurde jede Bezahlung abgelehnt. Dies ist eines der Beispiele für Armut und Verschwendung.
Von El Valle de Sabana de la Mar gingen wir zum Wasserfall des Río Yanigua und nach El Puertón zu den            Bernsteinminen. Hier wird der geologisch jüngere Bernstein des Landes gefunden. Die Mine war 14 m tief und noch nicht fündig! Unterwegs sahen wir auf der Piste zwei Boas mit abgeschlagenen Köpfen. Dies ist eine Unsitte der Dominikaner, daß sie harmlose Tiere töten. Zu unserer Freude sahen wir auch eine lebende grüne Baumschlange.
Die Versorgungslage des Ortes EL Valle ist schlecht. Es gab nicht einmal jeden Tag Bananen zu kaufen, geschweige denn ausreichend Gemüse in akzeptabler Qualität.
Salami hatten alle colmados, bis auf eine Ausnahme, nur von Sosúa und Induveca.
Nach einigen Tagen der Ruhe zogen wir um nach Sabana de la Mar.
Hier wiederholten wir den Versuch, bis zum Eingang des Parque Nacional  Los Haïtises zu gehen. Vor vier Jahren wurden wir durch Regen zum Abbruch gezwungen.
Wir wollten wissen, wieviel es kostet, wenn man auf eigene Faust, also ohne Veranstalter, den Park besichtigt. Der billigste Veranstalter verlangt derzeit 31,-- US$. Alle Veranstalter zeigen nur ein paar Inseln und Mangroven und eine bis zwei Höhlen. Die Petroglyphen der Indios zeigen sie nicht. Ohne Veranstalter kostet es bei 10 Teilnehmern nur 350 Pesos/Teilnehmer. Gegen einen Aufpreis von 100 Pesos/Person ist der Bootsinhaber bereit, die Tour auf 5 Stunden auszudehnen, und macht Stops auf Wunsch der Teilnehmer. Also weniger als 13,-- E. Die Verpflegung muß sich jeder selbst mitnehmen.
Wir werden versuchen, in vier Jahren die Tour zu machen und 10 oder mehr Teilnehmer zu finden.
Unsere nächste Unterkunft war das Hotel „King“ in Santa Bárbara de Samaná. Hier wohnen wir immer in der 5. Etage mit Blick über die Bucht.
Sonnenaufgang vom Hotel King
Ein Ausflug nach Las Galeras und die Wanderung zur „Puerta al Firmamente“ zeigten uns erneut die verheerende Gewalt von Jeanne. Von dem ehemaligen Gourmetrestaurant stehen nur noch einige Reste. Dafür konnten wir von 195 m Höhe Wale beobachten. Es waren ein größerer Wal und vier Paare zu sehen. Lustig war, daß die Walbeobachtungsboote immer an der falschen Stelle waren. Die Wale orten die Boote und tauchen da auf, wo die „Luft“ rein ist. Am nächsten Tag war eine Wanderung zur Playa Rincón angesagt. Wir ließen uns vom guagua, das nach Las Galeras fährt, bis zur Abzweigung nach Rincón mitnehmen. In Los Tocones begegneten wir zwei jungen deutschen Frauen, die hier in einem von Italien finanzierten Entwicklungshilfeprojekt arbeiten. Hinter dem Ort ist eine Lagune. Im Rahmen des Projektes wurde ein Weg um diese angelegt. Ein weiterer Teil des Projektes ist die Aufzucht von Leguanen. Früher waren die Leguane auf der ganzen Insel anzutreffen. Jetzt sind sie nur noch am Lago Enriquillo zu finden. Da die Ameisen die Gelege zerstören, haben die Tiere keine Nachkommen. Hier werden die Eier nach der Ablage ausgegraben und ausgebrütet, ohne daß die Ameisen Zugang haben. Die Leguane werden dann ausgewildert. Täglich 10.00 Uhr ist Fütterung. Besucher dürfen das Areal betreten und selbst füttern. Die Tiere kommen auf einen Abstand von 50 cm heran. Wer füttern will, sollte Bananen mitnehmen. Die Tiere begnügen sich mit den Schalen. Auf dem Weg nach Rincón kamen wir wieder an Palmenhainen vorbei, die von Jeanne arg zugerichtet worden waren. Die Playa Rincón ist einer der schönsten Strände der Welt. Es gibt nur einen Strandzugang. Im Westteil, mündet ein stinkender Río. Im Ostteil, östl. des Restaurants, ist es am ruhigsten. Am östl. Ende sind am Felsen kleine Quellen.
Rückfahrt: Das letzte Fahrzeug geht 18.00 Uhr ab Ortsmitte. Die Conchofahrer erzählen Ihnen: „Das nächste Fahrzeug geht morgen“. Sie wollen abkassieren!  Wenn das nicht klappt, holen sie das guagua. Der Fahrer ist ein Betrüger, wenn er Ihnen anbietet, Sie für 600 Pesos zu fahren.  Steigen Sie nicht ein, bevor andere Fahrgäste eingestiegen sind oder der Fahrpreis klar ist. Der Fahrer macht sonst mit Ihnen eine Sonderfahrt, und wenn Sie nicht zahlen, ruft er in Santa Bárbara die Polizei. Dies ist nur ein Beispiel für den Nepp auf Samaná. Wir haben uns beim sindicato über den Fahrer beschwert.
Die letzte Station unserer Reise war Hoyo Cacao, ein Dorf 2 km südlich von Las Terrenas. Hier hatten wir uns auf der Hacienda Ecotopía eine Cabaña gemietet. Wir wohnten im „Heliconienwald“ - so sagte Helga – umgeben von 2 m hohen Pflanzen. Nachts hörten wir das Pfeifen kleiner Frösche, die tagsüber im Zimmer schliefen. Nachts waren zahlreiche Geckos im Zimmer. Draußen gab es Glühwürmchen und Zikaden. Die Hacienda hat eine eigene Quelle, die reichlich Wasser zur Bewässerung und für ein kleines Schwimmbecken bietet.
Folgende Ausflüge standen auf dem Programm:
1.
     Zum Salto del Limón auf dem Weg, auf dem wir vor zwei Jahren überfallen wurden. Diesmal aber zu viert! Es stellte sich heraus, daß dieser Weg als einziger einen Blick auf den Wasserfall aus der Ferne bietet, und daß das Wasser in zwei Stufen fällt.
2.
      Zur Playa Morón, einem einsamen Strand, ohne Möglichkeit einer Zufahrt. Vom Strand führen eine kleine Treppe und ein Trampelpfad zu zwei Löchern in der Korallenküste, die mit dem Meer in Verbindung stehen.
3.
      Nach Sánchez: Hier fuhren wir bis zum Mirador vor dem Ort und gingen zu Fuß. Wir waren vor vier Jahren das letzte Mal hier, und so wollten wir sehen, was sich getan hatte. Der Ort hat einige neue Unterkünfte. Unter 250 Pesos ist nichts zu haben.
4.
      Fahrt mit dem guagua nach Los Puentes und Wanderung nach La Laguna. Die Landschaft ist üppig grün und führt zwischen den Mogotes durch den höchsten Teil der Sierra de Samaná. Die Lagune hat nur in der Regenzeit Wasser. Dafür sahen wir eine Plantage mit Gummibäumen. Den Rückweg traten wir auf einem ganz einsamen Trampelpfad durch eine üppig grüne Bergwelt mit Blicken auf das Meer an und kamen tatsächlich direkt in Hoyo Cacao heraus.
5.
      Strandwanderung an der Playa Cosón zur romantischen Bar Dos Ríos und zur Playa Bonita.
6.
      Streifzug durch die Hacienda zum Aussichtspunkt. 

Nachbetrachtung:

In den 10 Wochen hatten wir über vier Wochen die Möglichkeit zu kochen. Die „Strapazen“ haben mich nur 3 kg an Körpergewicht gekostet. In den 10 Wochen haben wir im Lande 750,-- E ausgegeben. Wir hatten immer ein Zimmer mit eigener Dusche und WC, sauberer Bettwäsche und sauberen Handtüchern.
Wir haben wieder viele Anregungen für eine weitere Entdeckungsreise in den Osten der Insel gesammelt.

 

 

 

 

Reisekosten: 

Die Dominikanische Republik ist nach wie vor ein billiges Reiseland:

Wir haben 2007 in zehn Wochen 1.050,-- E ausgegeben – 2006 waren es 922,--; 2005: 760,--; 2004: 550,-- und 2003: 850,-- E.

Die 1.050,-- (2006/2005) E teilen sich auf:

1.      Übernachtung  20.550 Pesos (16.125/11.600). Wir haben immer ein Zimmer mit eigenem Bad.

2.      Fahrtkosten, Internet, Eintritte Pesos 7768 (6.577/6.600) für 2 Personen!

Verpflegung Pesos 13.682 (13.250/9.160)

Günter Fischer